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7 Tipps, wie du dich auf deine erste Yogastunde vorbereitest

5. Februar 2016
erste Yogastunde

Neulich lag vor mir beim Yoga  eine zarte Frau in Jeans. Kein Scherz. Sie wirkte schüchtern, fast verängstigt. Sie unterhielt sich vor der Yogastunde mit der Yogalehrerin, die ihr zeigte, wo sie eine Yogamatte findet. Ich gehe mal davon aus, dass es ihre erste Yogastunde war.

Sie lag die Hälfte der Zeit völlig erledigt in der Kindesstellung, kein Wunder, die Stunde war knackig. Wirklich nichts für Neueinsteiger, das hätte die Lehrerin ihr sagen müssen. Die Yogalehrerin kümmerte sich leider herzlich wenig um ihre verlorene Schülerin, war sie doch damit beschäftigt, eine gute Performance zu liefern.

Ich hätte sie furchtbar gern in den Arm genommen, die Frau vor mir, und ihr zugeflüstert: „Alles wird gut, hab nur Geduld.“ Da habe ich mir vorgenommen, diesen Artikel zu schreiben. Vielleicht ist er ja eine kleine Stütze für Menschen, die sich bisher noch in keine Yogastunde getraut haben.

Wie du dich auf deine erste Yogastunde vorbereiten kannst

1. Informiere dich

Gibt es Bekannte oder Freunde in deinem Umfeld, die Yoga machen? Vielleicht können sie dich mal mit ins Yogastudio mitnehmen. Dir alles zeigen. Was für Yoga wird dort unterrichtet? Eher sanft, fließend oder sehr akribisch? Vielleicht gibt es eine Probestunde für Anfänger, die du das nächste Mal mitmachen kannst, wenn du dich in dem Studio wohl fühlst. Falls du niemanden kennst, der schon Yoga macht, informiere dich im Internet. Rufe in den Studios, die einen guten Eindruck machen an und frage nach, wann du vorbeikommen kannst.

2. Outfit

Ich kann dir nur dazu raten, dir nicht gleich ein komplettes Yoga-Outfit mit Yogamatte und Zubehör anzuschaffen. Frag vor  der Yogastunde in dem Studio deiner Wahl nach, was die Schüler im Unterricht tragen. Es gibt Yogastudios, da wird nur weiß akzeptiert, in manchen nur kurze Hosen, in anderen keine Leggings. Bei anderen Studios ist es total schnuppe, was du trägst. Wichtig ist, dass du dich beim ersten Mal in deiner Haut und deiner Kleidung wohl fühlst. Du kannst dir vielleicht sogar Yogakleidung leihen. Warte auch erst einmal mit dem Kauf der Yogamatte, bis du dir ganz sicher bist, dass Yoga zu dir passt.

3. Erwartungshaltung

Schraube deine Erwartung an dich zurück. Lasse dich nicht von deinem Umfeld einschüchtern. Ganz wichtig! Deine erste Yogastunde ist dazu da, dich erst einmal mit deinem Körper  vertraut zu machen. Es geht im Yoga nicht darum, sich mit anderen zu vergleichen, jeder Körper ist anders.

4. Vor der Yogastunde nichts futtern

Iss bitte vor deiner Yogastunde keine Pizza oder ähnlich schweres. Du wirst dich elendig fühlen. Versuche bis zu zwei Stunden (gern auch länger) vorher nichts zu essen. Und wenn es sein muss, dann nur etwas ganz leichtes. Versuche auch direkt vor der Yogastunde Kaffee zu vermeiden, der kann dir in der Yogastunde übel aufstossen.

5. Gib ein Zeichen

Solltest du in einer Anfängerstunde gelandet sein, ist ja klar, dass du dem Lehrer nicht erklären musst, dass du neu dabei bist. Solltest du aber bei einer offenen Yogastunde teilnehmen, gib dem Yogalehrer ein Zeichen. Vor der Stunde! Erkläre ihm, dass es für dich das erste Mal ist und frage ihn, wo du dich am besten hinlegen sollst. Ein guter Yogalehrer wird dich im Blick behalten.

6. Frustmodus aus

Wenn du während deiner ersten Yogastunde völlig aus der Puste gerätst, mache eine Pause in der Kindestellung. Sei da ganz ehrlich zu dir. Mit der Zeit wird sich deine Ausdauer steigern, habe ein wenig Geduld. Denk dran: Du bist nicht beim Yoga, um jemanden etwas zu beweisen, sondern um dir näher zu kommen.

7. Offen bleiben

Wenn die Yogalehrerin plötzlich anfängt fröhliche Lieder zu singen, in einer Sprache, die du noch nie gehört hast, du merkwürdige Atemübungen machst, die dir Angst bereiten: bleibe offen und lasse dich ein. Yoga erweitert deinen Horizont, das darf manchmal auch komisch aussehen.

Du besuchst deine erste Yogastunde, das ist definitiv ein Weg aus deiner Komfortzone! Für diesen mutigen Schritt darfst du dir ruhig auf die Schulter klopfen!

xx Madhavi

 

Madhavi Guemoes
Madhavi Guemoes dachte mit 15, dass sie das Leben vollständig verstanden habe, um 31 Jahre später zu erkennen, dass dies schier unmöglich ist. Sie arbeitet als freie Autorin, Aromatherapeutin, Podcasterin, Bloggerin und Kundalini Yogalehrerin weltweit und ist Mutter von zwei Kindern. Madhavi praktiziert seit mehr als 30 Jahren Yoga - was aber in Wirklichkeit nichts zu bedeuten hat.
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  • Nicole
    5. Februar 2016 at 11:33

    Danke! Für mich als Daueranfängerin ist das ein toller Artikel. Ich schaff´s einfach nicht dran zu bleiben. Nach meinem ersten Yoga-Unterricht war ich etwas….wie soll ich sagen…demotiviert und verängstigt trifft es wohl. Alle waren schon so weit, biegsam und geschmeidig, da beschloss ich ganz allein für mich und mit Ursula Karven im Wohnzimmer zu üben. Aber aufraffen kann ich mich leider auch nicht immer und Yoga-Freunde gibt es noch keine. Vielleicht sollte ich einfach noch mal eine ernsthafte Konversation mit meinem Schweinehund führen. Kannst Du mir schnell noch eine Frage beantworten? Welche Yoga-Stile sind denn eher sanft und fließend? Liebe Grüße, Nicole

  • Anna
    5. Februar 2016 at 12:44

    Bisher habe ich Yoga seit Jahren in Eigenregie praktiziert und das mit großem Spaß. Weil ich eben so sein kann, wie ich bin. Nun lese ich den 2. Punkt und bin wirklich perplex. Es gibt eine Kleiderordnung in Yoga-Studios? Aber warum? Ist es, solange man nun nicht in Jeans oder völlig ungeeigneter Kleidung ankommt, nicht völlig egal, was man trägt? *seufz* Da wird die Hemmschwelle, vielleicht mal ein Studio aufzusuchen, umso größer.

    LG Anna

  • gabi
    6. Februar 2016 at 9:53

    Ja, das ist mir leider auch schon so ergangen, die eigene Performance der Lehrerin stand im Vordergrund.Hat man jedoch irgendwann das Glück an eine fürsorgliche Lehrerin zu geraten, erkennt man ihren Wert sofort. Auf der anderen Seite bedeutet Yoga ja auch, sich mit sich auseinanderzusetzen, und zu beleuchten, was diese Situation uns für eine Lernaufgabe gibt. Als Anfänger ohne Background allerdings nicht nachvollziehbar und nur frustran. Auch der Lehrer/in ist am lernen 🙂

  • Madhavi Guemoes
    6. Februar 2016 at 19:19

    Hi Nicole, für eine sanfte und fließende Yogastunde würde ich in eine Beginner Anusara Yoga Klasse gehen. Liebe Grüße, Madhavi

  • Madhavi Guemoes
    6. Februar 2016 at 19:20

    Naja, in vielen Sportarten oder Energiearbeiten gibt es manchmal eine Kleiderordnung. Beim Judo, beim Karate. Auch beim Yoga. Man möchte ja nicht in einer Sivananda Yoga Stunde in einer kurzen Hose sitzen und sich unwohl fühlen, oder? Deshalb finde ich es wichtig, sich ein wenig zu informieren. In den meisten Yogastilen ist es aber völlig egal. Liebe Grüße, Madhavi

  • Anne
    13. Februar 2016 at 22:31

    Meine erste Yogastunde hatte ich vor einigen bei einer ganz großartigen, inspirierenden Lehrerin in HH im Meridian Spa – die hat bei mir von Anfang an Begeisterung und Freude geweckt. Mittlerweile ist aus meinen gelegentlichen Yogaturnereien im Fitnessstudio eine intensive, fast tägliche Routine geworden, die mein Leben reicher gemacht hat.
    Liebe Madhavi, ich danke Dir 🙂

  • Madhavi Guemoes
    14. Februar 2016 at 1:30

    Du Liebe! Hach, das freut mich sehr. So lange nicht mehr gesehen. Alles Liebe, Madhavi

  • JayJay
    19. Februar 2016 at 11:03

    Sachen gibt’s, die gibt’s eigentlich gar nicht. Aber so ein bisschen erkenne ich mich in Deiner Geschichte wieder. Nur das es bei mir nicht zu Beginn einer Yogastunde war, sondern die erste Stunde meiner ersten Yogaferien. War schon ein wenig peinlich. Aber wir haben es schnell mit Humor genommen, und es war dann wie ein geflügeltes Wort unter den Teilnehmern

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